Expedition ins Mittelalter
Wer es wagt, auf eine Forschungsreise ins Mittelalter aufzubrechen, entdeckt eine unfassbare Vielfalt. Allein die zeitlichen Dimensionen sind immens. Denn in der europäischen Geschichte umfasst das Mittelalter rund tausend Jahre, etwa von 500 bis 1500.
Politik, Religion, Kultur, Sprachen:
Das und mehr erkunden Bamberger Forschende, die seit über 20 Jahren in einem Zentrum zusammenarbeiten. Geschichts- und Denkmalwissenschaften, verschiedene Sprach- und Literaturwissenschaften, Orientalistik, Archäologie, Theologie oder auch Philosophie beschreiten unerforschte Pfade des Mittelalters gemeinsam.
Faszinierende Epoche: Ist das Mittelalter „finster“ oder „romantisch“?


„Im Wesentlichen gibt es zwei diametral entgegengesetzte Perspektiven: das ‚finstere‘ oder aber das ‚romantische‘ Mittelalter“, schildert Anglist Prof. Dr. Christoph Houswitschka. „Beide Aspekte halten sich im populären Blickwinkel ebenso hartnäckig, wie sie sich wissenschaftlich als haltlos erweisen.“ Und Philologin Prof. Dr. Ingrid Bennewitz ergänzt: „Wir Mediävistinnen und Mediävisten verstehen uns nicht nur als Experten für das Mittelalter, sondern ebenso als Spezialisten für den Einfluss dieser Epoche auf unsere heutige Zeit." Warum ist das Mittelalter auch heute noch faszinierend? Und wie wird es in modernen Medien dargestellt?
Wenn Sie hier klicken, werden Daten von Drittanbietern nachgeladen. Sie stimmen damit dem Datenschutz und den Nutzungsbedingungen dieser Anbieter zu.
Vielfältige Forschung
Wie lebten die Menschen im Mittelalter tatsächlich? Woran glaubten, wie sprachen sie? Fragen, die Bamberger Forschende bearbeiten. Die Faszination am Mittelalter verbindet 80 Mitglieder im Zentrum für Mittelalterstudien (ZeMas). Eine enorme Fächervielfalt prägt das international angesehene Zentrum, darunter große Fächer wie Germanistik und Geschichte, aber auch kleine Fächer wie Judaistik und Denkmalpflege. Neben geisteswissenschaftlichen Disziplinen bringen auch naturwissenschaftlich geprägte Fächer ihre Perspektive in den Austausch ein – und ermöglichen so eine umfassendere Betrachtung der Forschungsfragen.
„Das Besondere am ZEMAS ist, dass wir Forschungsgegenstände aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten“, erläutert Ingrid Bennewitz, Geschäftsführende Direktorin des ZEMAS. „Alle Labore, Instrumente und wissenschaftlichen Disziplinen, die wir für Mittelalter-Forschung benötigen, befinden sich gebündelt in Bamberg.“
Die verschiedenen Perspektiven ergänzen sich perfekt. Richard Löwenherz ist ein Beispiel für ein solches Gemeinschaftsprojekt. Über den bekannten König aus dem 12. Jahrhundert haben sechs Bamberger und vier weitere deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Sammelband veröffentlicht: aus historischer, literaturwissenschaftlicher und theologischer Sicht.
- Kampf um den Thron
- Richard, der Held
- Der Kreuzfahrer
- Dschihad im Mittelalter
- Ein Filmstar
Kampf um den Thron
Richard war als zweiter Sohn des Königs Heinrich II. von England eigentlich kein Thronfolger. Er stritt sich mit seinem Vater und seinen Brüdern um die Erbfolge. Für den Kampf verbündete er sich mit König Philipp II. von Frankreich. Die beiden waren in der Öffentlichkeit eng befreundet. Kurz vor seinem Tod erkannte Heinrich seinen Sohn Richard als alleinigen Erben an.
1189 wurde Richard englischer König. Sein Bündnis mit dem französischen König Philipp II. zerbrach. War die Freundschaft nur inszeniert? Damit hat sich Historiker Prof. Dr. Klaus van Eickels beschäftigt.

Richard, der Held
Richard Löwenherz ist ein Held. Zumindest wird er in Kunst und Kultur so dargestellt – im 12. wie auch im 21. Jahrhundert. Den Mythos um ihn hat Mediävistin Prof. Dr. Ingrid Bennewitz erforscht.
Richard selbst komponierte Minnelieder und politische Lieder. Er umgab sich mit den berühmtesten Sängern seiner Zeit. Die mittelalterliche Literatur Englands und Deutschlands stellte ihn bereits kurz nach seinem Tod als Helden dar.
Wie der Mythos um ihn in die Neuzeit gelangte, ist nicht restlos geklärt. Fest steht, dass deutsche Dichter und Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts viel dazu beitrugen.

Der Kreuzfahrer
Richard Löwenherz beteiligte sich am Dritten Kreuzzug. Wie nahmen Christen aus dem Orient ihn wahr? Das hat sich Kirchenhistoriker Prof. Dr. Peter Bruns gefragt.
Zum Hintergrund: Richard eroberte Zypern, beendete also die griechische Herrschaft. Die Eroberung schilderte der syrische Patriarch Michael nüchtern, weil die englische Besetzung für ihn keine spürbaren Folgen hatte. Enthusiasmus zeigte dagegen ein Dichter aus Syrien. Er bezeichnete Richard Löwenherz als „Jungleu, der stolze König von England; ohne Unterlass kämpfte er den Tag und die ganze Nacht.“

Dschihad im Mittelalter
Das Dschihad-Konzept in der Zeit von Richard Löwenherz hat Islamwissenschaftler Prof. Dr. Patrick Franke betrachtet. Der Ausdruck Dschihad steht für den militärischen Kampf gegen Ungläubige. Einerseits. Andererseits steht er für den inneren Kampf gegen die Lust.
Zur Zeit der Kreuzzüge – im 12. Jahrhundert – riefen muslimische Gelehrte zum militärischen Dschihad beziehungsweise zum Gegen-Kreuzzug auf. Muslime kämpften gegen Kreuzritter. Aber nur wenige. Denn die oberste politische Institution der islamischen Welt, das Kalifat in Bagdad, nahm nicht an den Kämpfen teil.

Ein Filmstar
In Filmen ist Richard Löwenherz eine beliebte Figur, die Anglist Prof. Dr. Christoph Houswitschka analysiert hat: Richard wird vielgestaltig gezeigt – als Kriegsheld, Kriegsverbrecher, liebender Sohn. Der öffentliche Richard galt im Mittelalter als Held.
In Filmen des 20. Jahrhunderts wird er als Kriegsverbrecher dargestellt, vor allem seit dem Vietnam-Krieg. Privat wird Richard als homosexueller Mann gezeigt, was mit Teilen der Forschung übereinstimmt. Speziell in Robin-Hood-Verfilmungen fällt Richard vor allem die Rolle des Königs und Lehensherren zu.

Europäische Identität
Je tiefer Forschende in das historische Mittelalter eintauchen, desto mehr verstehen sie, wie diese Epoche die Gegenwart prägt – nicht nur auf sichtbare, sondern auch auf kaum wahrnehmbare Weise. Mittelalterliche Politik, Rechtsordnung und Philosophie wirken sich auf die Identität moderner Europäerinnen und Europäer aus. In den Bereichen Ehe und Partnerschaft beispielsweise sehen die Historiker Prof. Dr. Klaus van Eickels und Prof. Dr. Christof Rolker Parallelen zwischen damals und heute.

Hugo von St. Viktor nennt schon im Mittelalter eine von Liebe getragene Partnerschaft zweier Männer oder zweier Frauen „höchst lobenswert“.
Wenn Sie hier klicken, werden Daten von Drittanbietern nachgeladen. Sie stimmen damit dem Datenschutz und den Nutzungsbedingungen dieser Anbieter zu.
Mittelalter in Franken
Franken übt einen besonderen Reiz auf Mittelalter-Forschende aus, weil die Region reich an Forschungsgegenständen ist. Archäologinnen und Archäologen fördern beispielsweise mittelalterliche Funde zutage. Mit verschiedenen Technologien dokumentieren Denkmalwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler Objekte, Gebäude und Böden.
Forschende entlocken der Region Franken immer wieder neue Geheimnisse:






- Burgstall Eltmann
- Burganlage
- Bamberger Reiter
- Summerschool
- Burgruine Neideck
- geomagnetische Messungen
Die Ebstorfer Weltkarte
Die Welt als System
In Franken gibt es Forschungsprojekte ebenso wie über Franken. Ein Beispiel dafür ist die Ebstorfer Weltkarte aus der Lüneburger Heide: eine Weltkarte aus dem 14. Jahrhundert, auf der auch Bamberg eingezeichnet ist. Dr. Andreas Dix, Professor für Historische Geographie, hat diese Karte studiert: „Es handelt sich nicht um eine geografische Landkarte, sondern um eine Kosmologie. Das ist der Versuch, die Welt als gesamtes System zu erklären.“ Wahrscheinlich wurde sie als Altarbild für besondere kirchliche Anlässe angefertigt.
Wie ein U-Bahn-Linienplan
Andreas Dix vergleicht die Karte mit einem U-Bahn-Linienplan. Auf der Ebstorfer Weltkarte verbinden Flüsse und Meere – damals die wichtigsten Verkehrswege – die drei Kontinente Asien, Afrika und Europa. Die Karte interpretiert die Welt aus einer christlichen Grundhaltung heraus. „Jesus Christus hält alles zusammen, was die eingezeichneten Hände und Füße sehr schön verdeutlichen. Jerusalem, die Stadt der Kreuzigung und Auferstehung Christi, liegt im Zentrum der Karte“, erklärt der Geograph.
Fränkische Städte sind eingezeichnet
Links unten auf der Karte sind auch fränkische Städte wie Bamberg („Pavenborch“) und Nürnberg („Nurenberch“) eingezeichnet. „Vermutlich kannten die Ebstorfer Bewohner diese Städte durch Handelsbeziehungen“, nimmt Andreas Dix an. „Bamberg ist mit einem Haus auf einer Brücke über den Fluss Regnitz symbolisiert – vielleicht ein früher Verweis auf das Brückenrathaus.“ Mit einem Durchmesser von 3,57 Metern gehört die Ebstorfer Weltkarte zu den wenigen großformatigen Karten, die aus dem Mittelalter überliefert sind.

Weltkarten im Mittelalter entstanden mit der Absicht, das Wissen über die Welt in eine Ordnung zu bringen, die mit biblischen Gegebenheiten übereinstimmt.
Quellen aus dem Mittelalter
Neugierde und Wissensdrang sorgen immer wieder für neue Erkenntnisse über eine längst vergangene Zeit. Nur: Wie finden die Forschenden Antworten? Sie lesen gewissermaßen Burgen, Tonkrüge oder Handschriften. Fachbereiche wie Archäologie, Geschichtswissenschaften und Germanistik untersuchen diese historischen Quellen. Manchmal genügen kleinste Spuren, zum Beispiel althochdeutsche Wörter in mittelalterlichen Handschriften. Diese verfolgen die Forschenden minutiös, weil auch hier Hinweise verborgen liegen, die sich wie Puzzleteile zusammenfügen und so ein gesamtes Bild ergeben.
„Wenn wir das Deutsche von seinen Anfängen an untersuchen wollen, sind wir auf die schriftliche Überlieferung angewiesen“, erklärt Germanistin Prof. Dr. Stefanie Stricker. Althochdeutsche Einträge in Handschriften verraten, wofür sich Menschen im Mittelalter interessierten. Mit modernen Hilfsmitteln wie digitalisierten Handschriften erfassen Forschende die Quellenlage und erschließen die Kultur von damals. Besonders lobt Stefanie Stricker die Staatsbibliothek Bamberg für ihre umfangreichen, detaillierten Digitalisate.
Wenn Sie hier klicken, werden Daten von Drittanbietern nachgeladen. Sie stimmen damit dem Datenschutz und den Nutzungsbedingungen dieser Anbieter zu.

Wir arbeiten vorwiegend mit digitalisierten Handschriften, um die Original-Handschriften zu schützen.
Historische Materialien
Textilien, Metall, Holz und Stein verraten Fachleuten viel über die Vergangenheit. Solche Materialien offenbaren etwa, in welchem Zeitraum ein Objekt entstanden ist. „An der Universität Bamberg verbinden wir Geistes- und Kulturwissenschaften auf einzigartige Weise mit Naturwissenschaften“, bemerkt Kunsthistoriker Prof. Dr. Stephan Albrecht.
Als Beispiel nennt er ein Forschungsprojekt zu den sogenannten Kaisergewändern, das er geleitet hat. Dabei handelt es sich um sechs Prachtgewänder aus dem frühen 11. Jahrhundert, die mit Kaiser Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde verbunden werden: „Die Mäntel sind eine Sensation. Sie sind der einzige Schatz an derartigen Textilien aus so früher Zeit in diesem erstaunlichen Erhaltungsgrad.“
Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Tanja Kohwagner-Nikolai analysierte die Gewänder unter historischen und kunsthistorischen Aspekten. Textilrestauratorin Sibylle Ruß führte gemeinsam mit Anne Dauer technologische Untersuchungen durch. Und Biologin Ursula Drewello nahm materialkundliche Analysen vor.
Für Kunsthistorikerin Tanja Kohwagner-Nikolai ist das wichtigste Forschungsergebnis die Entdeckung von Vorzeichnungen auf mehreren Kleidungsstücken: „Die Vorzeichnungen geben uns einen sehr guten Einblick in den Arbeitsprozess. Wir wissen jetzt, dass es ein Konzept für die Stickerei gab, und dass nichts dem Zufall überlassen wurde.“ Durch den Befund konnten die Forschenden frühere Theorien widerlegen und zweifelsfrei feststellen, dass Fehler im Stickprozess auszuschließen sind.


Einblicke in die Untersuchung der eindrucksvollen Kaisergewänder:






- Lichtlupe
- Blauer Kunigundenmantel
- Nero
- Forschende
- UV-Licht
- Museum
Projekte
Bamberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen unterschiedliche Pfade auf ihrer Expedition durchs Mittelalter. Einige werfen einen historischen Blick auf europäische Sprachen, andere auf Bauwerke oder Literatur. Ausgewählte Projekte geben einen Eindruck davon, welche Wege sie beschreiten. Auf ihrer Reise stoßen sie immer wieder auf neue Abzweigungen. Warum? Der bayerische Historiker Prof. Dr. Horst Fuhrmann brachte es einmal auf den Punkt: „Überall ist Mittelalter.“
Englisch – ein europäischer Mix
„Das Englische war dem Deutschen einmal sehr ähnlich“, berichtet Anglistin Prof. Dr. Gabriele Knappe. Im fünften Jahrhundert zogen germanische Stämme, unter anderem Angeln und Sachsen, nach Britannien. Sie kämpften für die britischen Stämme gegen andere Kelten und blieben dort. Ihre Sprache und Kultur setzten sich in England, benannt nach den Angeln, größtenteils durch und wurden dort in den folgenden Jahrhunderten von verschiedenen fremden Sprachen und Kulturen stark beeinflusst. „Ein historischer Blick im Englischunterricht hilft Jugendlichen, die Tatsachen faktenbasiert einzuordnen und die Gegenwart intelligent zu interpretieren“, erklärt Gabriele Knappe.
Erfahren Sie mehr über die Geschichte des Englischen.

Wie kam die Kuppel in die Moschee?
Eine Kuppel ist heute ein typisches Merkmal für eine Moschee. Das war nicht immer so: „Vor rund tausend Jahren gab es einen Umbruch in der Moscheearchitektur“, erläutert Dr. Lorenz Korn, Professor für Islamische Kunstgeschichte und Archäologie. „Anstelle von Pfeilerhallen mit flachem Dach wurden in Zentral- und Westiran Kuppelsäle errichtet, später breitete sich dieser Bautyp im Vorderen Orient aus.“ Warum die Kuppel in die Moschee kam, ist umstritten. Seine Forschungen dazu hat Lorenz Korn in einem Werk zusammengefasst, das die Frage nach dem Warum aus der Außenperspektive klärt.
Erfahren Sie mehr über die Kuppel in Moscheen.

Enzyklopädie oder Gottesbeweis?
Auf den ersten Blick scheint Arabistin Prof. Dr. Lale Behzadi eine Enzyklopädie der Tiere analysiert zu haben. Sie beschreibt: „Das Buch der Lebewesen des Gelehrten al-Ǧāḥiẓ ragt aus einer Fülle von arabisch-islamischen Schriften hervor, die im neunten Jahrhundert Wissen gesammelt und katalogisiert haben.“ Das Buch ist aber mehr als eine Enzyklopädie: In dem Werk offenbart al-Ǧāḥiẓ sein Weltbild, in dem alles mit allem verbunden ist. Der Verfasser findet, dass Gott auf seine Weise Ordnung schafft und Denkangebote macht. In gewisser Weise erbringt er mit dem Buch der Lebewesen einen Gottesbeweis.
Erfahren Sie mehr über das Buch der Lebewesen.

Kathedralen interdisziplinär erforscht
Wie wird gestaltloser Glaube materiell sichtbar? Das fragte sich ein interdisziplinäres Forschungsteam rund um Kunsthistoriker Prof. Dr. Stephan Albrecht. Es hat fünf Kirchenportale von bekannten europäischen Sakralbauten untersucht: darunter die Kathedrale Notre-Dame de Paris, der Wiener Stephansdom und der Bamberger Dom. Das Team aus den Bereichen Bauforschung, Restaurierungswissenschaft und Kunstgeschichte hat viel über die Geschichte der Kirchen und über Religiosität im Mittelalter herausgefunden. Laut Stephan Albrecht war es „weltweit einmalig, dass wir uns in dieser Konstellation mit Kathedralen beschäftigt haben.“
Erfahren Sie mehr über die Erforschung der Portale.

Diese Multimedia-Reportage stellt den Forschungsschwerpunkt Kultur und Gesellschaft im Mittelalter der Universität Bamberg vor.
Redaktion und Text: Patricia Achter
Video zur Faszination des Mittelalters: Christian Beyer; Musik: Eberhard Kummer
Video zur europäischen Identität: Johannes Titze, Benjamin Herges
Video zur Quellenanalyse: Benjamin Herges
Neugierig geworden? Dann schauen Sie sich gerne unsere Multimedia-Reportagen zu weiteren Forschungsschwerpunkten an!